Politisches Statement auf zwei Beinen. Schriftsteller Kenny Fries blickt kritisch auf Identitäten und kann doch nicht von ihnen lassen

Schwul, behindert und jüdisch: „Mein Mann nennt es meinen Nazi-Dreier“, sagt Fries und reißt den nächsten „schwarzen“ Witz über mangelnde Barrierefreiheit in Konzentrationslagern. Als der US-Amerikaner 1960 mit verdrehten und verkürzten Beinen geboren wurde, fiel seine Mutter in Ohnmacht und sein Vater lief schreiend durchs Krankenhaus: „Wir haben einen Freak bekommen!“ Als der Schock verdaut war, wurde ihr Sohn das erste behinderte Kind auf einer New Yorker Regelschule. Es folgten Literatur- und Theaterstudium, zahlreiche Essays, Gedichtbände, Theaterstücke und Anthologien. Momentan lebt Fries im kanadischen Toronto und unterrichtet Kreatives Schreiben. Sein aktuelles Buchprojekt führt ihn nach Deutschland. Für mondkalb wirft das einige Fragen auf. Weiterlesen
Interview Mondkalb – Zeitung für das Organisierte Gebrechen, 2014