Für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes erstellte ich im Juni 2013 eine Dokumentation ihres Fachtages „Selbstbestimmt dabei. Immer. Inklusion in Alltag und Arbeitsleben“.
„Inklusion bedeutet mehr als Teilhabe – sie bedeutet, selbstverständlicher Teil der Gesellschaft zu sein.“ So beschreibt der wissenschaftliche Koordinator des Themenjahrs für behinderte und chronisch kranke Menschen Ernst von Kardorff sein Verständnis von Inklusion. Doch eine solch selbstverständliche Inklusion in Alltag und Arbeitsleben liegt für viele Menschen mit Behinderungen immer noch in weiter Ferne – trotz der UN-Behindertenrechtskonvention, die 2009 auch in Deutschland in Kraft getreten ist.
Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigen die Vielzahl und Bandbreite der Beratungsanfragen, die an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gestellt werden: Rund 25 Prozent aller bisherigen Anfragen drehen sich um das Thema Behinderung und chronische Krankheit. Dabei ist die Ungleichbehandlung in den Bereichen Arbeitsmarkt und Dienstleistungen besonders groß und sind chronisch kranke Menschen durch Rechtsunsicherheiten besonders betroffen. Darauf verweisen die drei Expertisen, die die Antidiskriminierungsstelle für das Themenjahr 2013 in Auftrag gegeben hat und die auf dem Fachtag vorgestellt wurden. Drei Fälle aus der Beratungspraxis bestätigen die Erkenntnisse eindrucksvoll. Im Gespräch mit Moderator Carsten Rüger erzählten von Diskriminierung Betroffene und Berater_innen
davon, wie vielfältig und teilweise systematisch behinderte und chronisch kranke Menschen in Deutschland ausgegrenzt werden. Weiterlesen