Behinderte Menschen haben freie Schulwahl. Sie können wohnen und arbeiten und ihre Freizeit gestalten, wo und wie sie wollen. Denn Inklusion ist ein Menschenrecht. Die Wirklichkeit sieht freilich anders aus.
Alltag in einer normalen Grundschulklasse, irgendwo in Deutschland. Die Schüler hören ihrer Lehrerin zu, einige aufmerksam, ein paar kippeln mit dem Stuhl oder malen etwas gelangweilt in ihrem Heft herum. Neben der Lehrerin sitzt eine Gebärdensprachdolmetscherin, gegenüber einem gehörlosen
Kind in der ersten Reihe. Sie übersetzt den Lehrstoff. In der Pause sprechen die Mitschüler das Kind in Gebärdensprache an: „Kommst du mit aufs Klettergerüst?“ Nach einem solchen „normalen“ Grundschulalltag muss man in Deutschland lange suchen, immer noch. Das ist verwunderlich, denn eigentlich wollen ja alle, dass sie kommt, die Inklusion: Eine Gesellschaft, in der alle willkommen sind – egal ob zum Beispiel behindert oder nichtbehindert, ob Migrant oder Muttersprachler, egal welches Geschlecht, welche Religion oder sexuelle Orientierung jemand hat. Die Vielfalt der Menschen wird anerkannt und wertgeschätzt. Weiterlesen
Diakonie-Magazin #2/2013, S. 14ff & S. 9.