Auf ein Beck’s

Erstmal ein Bier holen am Deich. Es ist einer dieser ersten lauen Sommerabende. Bremerinnen wie mich zieht es dann an den Osterdeich. Dort kann man sich von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne wärmen lassen. Dabei den Hippies beim Bongospielen zuhören und sich vor einem vorbeifliegenden Fußball der Halbwüchsigen aus dem Viertel wegducken. Tausende Bremer entspannen im Sommer direkt an der Weser. Und kurz davor holt man sich noch ein Becks beim Kiosk am Ende des Sielwalls, in der
kleinen Hütte, die direkt am Deich steht, komplett in den Werder-Vereinsfarben gehalten.
Ich parke meinen Mini-Trac vor dem Kiosk, trenne ihn von meinem Rolli, den ich an diese kleine elektrische Zugmaschine angekoppelt hatte. Nachdem ich meine Becks-Bestellung vorgebracht und ihm zwei Euro auf den Tresen gelegt habe, spannt sich ein breites Grinsen über das Gesicht des Kioskbesitzers. “Nein, behalten Sie das Geld”, sagt der Kioskmann in breitem osteuropäischen Akzent. Er klopft sich auf seine Brust. “Kommt von Herzen. Trinken Sie einen auf mich!” Weiterlesen

Mondkalb – Zeitung für das Organisierte Gebrechen, #2 2008