Mein Leben als Cyborg

Für Technik interessiere ich mich eigentlich null. Computer? Hauptsache sie funktionieren. Autos? Sollen halt fahren können. Irgendwelche neuen Gadgets? Mir egal. Dennoch: Technik ist aus meinem Leben nicht wegzudenken. Unterm Hintern der Rollstuhl mit vier Rädern, in den Ohren High-Tech-Hörgeräte, die meine an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit mit der Schallstärke eines Presslufthammers überwinden. Nachts pumpt ein Atemgerät passgenau Luft in meine Lungen, damit sie weiterhin einigermaßen gut funktionieren. In meinen Oberschenkeln stabilisieren Metallstäbe meine brüchigen Knochen. Ich könnte also behaupten, ich sei ein Cyborg, ein »Cybernetic Organism«, ein Mischwesen aus Mensch und Maschine. Damit könnte ich mich auf eine Stufe stellen mit coolen Science-Fiction-Heldinnen oder Computerspielfiguren. Deren Körper werden von der Technik nicht nur ergänzt, sondern verbessert. Weiterlesen

ND Der Tag / nd-aktuell, 3.1.2022